So, jetzt kommt endlich mein Faltversuch. Mal wieder hatte mich das Titelbild einer Burda fasziniert. Also legte ich los und beim Kopieren des Schnittes (Burdastyle 10/2013 Nr. 112) ahnte ich schon, daß dieses Kleid nicht ganz so schnell fertig werden würde.
Aber, was lange währt, wird ja bekanntlich gut. Naja, sagen wir fast gut.
Nach meinem euphorischen Jackenerfolg hätte ich gern weitergejubelt, aber ich hatte mir ja einen Burdaschnitt ausgesucht. Dabei vergaß ich (wie immer), wieviele Anpassungsnähte es braucht, um den Schnitt letztendlich auf den eigenen Körper zu trimmen.
Noch immer nicht überzeugt, gibts zuerst Bilder auf dem Kleiderbügel. Ein wenig kann man die Problemzonen schon erkennen.
Eigentlich mochte ich den Stoff, den ich schon
hier und
hier vernäht habe sehr gern. Für diesen Schnitt ist er aber anscheinend nicht elastisch genug, obwohl ich seine Festigkeit gern mag. Bei dem Stoff handelt es sich um den Courtelle Jersey von
Stoff und Stil.
Gefühlte 30 Mal anprobieren und ebensoviele Annäherungsnähte später, ließ ich die Seitennähte dann mal so stehen.Vielleicht liegt es ja doch am Schnitt.... Ich muß nochmal darüber schlafen und mich mit dem Ergebnis anfreunden.
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Also, einmal schick machen und lächeln und dann sieht das Ergebnis angezogen so aus.
Die Skepsis sieht man mir ein wenig an, aber vielleicht lag es auch an meinem Fotografen, der sich erst warmschießen mußte.
Na, wird schon besser, dennoch sieht man hier gut, welche Stelle zur gewissen "Problemzone" wird, wo man keine haben möchte.
Ich wollte die Rockfalte aber auf keinen Fall in der Seitennaht festnähen, wie ich es durchaus bei genähten Modellen gesehen habe. Vielleicht muß man sich nur richtig hinstellen, denn die Burdamodels machen es ja auch nicht anders.
Aber zum Beweis, ich habe keine Klammer im Rücken. Ich habe einfach auf den Reißverschuß verzichtet. Noch mehr Falten und Wellen wollte ich nicht riskieren.
Dennoch muß ich mich noch gewöhnen. Den Schnitt wollte ich unbedingt probieren, weil ich ihn einfach raffiniert finde und sich so viele schon daran versucht haben. Mein Ergebnis finde ich nicht ideal. Ich habe eine 36 genäht und obwohl ich bei Röcken eine 38 brauche, mußte ich hier in der Hüfte trotz 36 noch etliches an Weite wegnehmen. Das hat die Anpassung einfach schwierig gemacht. Das Rockvorderteil ist sehr bauchig und die Seite stimmt nun nicht mehr richtig.
Generell habe ich den Eindruck, daß die Burdaschnitte mehr Bauch einplanen, denn dieses Zuviel im Vorderteil von Röcken und Kleidern ist mir nicht das erste Mal begegnet. Bei
diesem Kleid haben meine Mutter und ich die Falten fast komplett neu gelegt um die Stoffbeulerei wegzubekommen. Bei
diesem Rock führt der Schnitt auch nicht unbedingt zu einem flachen Bauch, was aber vielleicht auch mit der hohen Taille zusammenhängt.Dieser Rock täuscht jedenfalls auch unvorteilhafte Wölbungen vor.
Vielleicht werde ich mal ausprobieren, was passiert, wenn ich die Vorderteile eine Nummer kleiner zuschneide als die Hinterteile.
Ich werde sehen, ob dieses Kleid ein viel getragenes wird oder nicht. Vielleicht probiere ich es nochmal mit einem anderen Stoff.
Da dieses Kleid eher ein Winterkleid ist, zeigte ich es zum Thema Frühlingserwachen letzte Woche nicht, dafür heute zum
MMM, obwohl ja heute tatsächlich herrliches Frühlingswetter ist (na egal).
Nun muß ich aber wieder geschwind an mein Eilprojekt, daß bis Ende der Woche fertig sein soll. Danach kann es entspannt mit Frühlingskleidung weitergehen. Neue Stoffe und Schnitte warten nämlich schon.
Liebe Grüße
vom Garnkistlein