Mittwoch, 7. April 2021

Zwischen Eierlikör und Hawai ....

 ....oder der Sehnsucht nach Frühling und Wärme!



Als wir die Fotos machten, war meine Idee dahinter definitiv nicht das derzeitige Aprilwetter! Aber wer kann denn ahnen, dass der Winter so hartnäckig ist. Umso mehr bin ich froh, heute beim MMM vielleicht ein wenig für Frühlingsoptimismus zu sorgen. Irgendwann kommt er bestimmt.



Denn mit diesem Rock ist man am liebsten barfuß unterwegs. Ihn wollte ich schon ewig mal zeigen, denn er ist echt schon uralt, aber ich liebe ihn so sehr. Den Rock habe ich sage und schreibe Ende der 90er Jahre genäht nach einem simplen Schnitt aus einer Zeitschrift, die glaube ich nur einmal erschienen ist. 

Im Grunde werden lediglich große Rechtecke so aneinander genäht, dass ein Unter- und ein Oberrock entstehen. Der Oberrock hat seitliche Schlitze. Der Bund wird durch mehrere Gummibänder auf Taille gebracht. (Weiter unten auf den Fotos genauer zu sehen.) Dazu näht man schmale Tunnel (ca. 1 cm) durch die die Bänder gezogen werden. Ich habe mal gezählt, genäht habe ich 15 Tunnel! Da mir das aber zu kompakt war, habe ich nur die oberen 5 tatsächlich benutzt. Der Bund wird durch die Bänder sozusagen gesmokt. An welcher Stelle die Taille des Rockes sitzt, ist Geschmackssache. Ich mag es leicht hüftig und das trägt sich auch am angenehmsten. 

Der Stoff ist ein Chiffon mit herrlichem Fall und so schwingt der Rock richtig hin und her beim Gehen.





Deshalb musste auch ein Drehbild sein!



Davon kann man ja nie genug bekommen und dafür wird man auch nie zu alt.



Nun aber zum "Pullöverchen". Gestrickt habe ich mit Drops Melodie in Vanille (oder Eierlikör :). Wobei ich ja zuerst immerzu an Bauschaum denken musste oder diese fiesen Glasfaserdämmmatten!! Hat sich zum Glück gelegt und ich bleibe jetzt bei Eierlikör. 

Was sich nicht gelegt hat, ist der Schreck darüber, wie doll diese Wolle bei Berührung mit handwarmen Wasser schrumpft. Meine Maschenprobe hatte es mir schon prophezeit, also habe ich großzügig gestrickt und schon Bedenken gehabt, ich könnte darin versinken. Aber irgendwie ist er jetzt ja doch übersichtlich geworden.



Gestrickt habe ich mit Nadelstärke 7 (eigentlich ist 8 vorgesehen, hatte ich aber nicht) und verbraucht habe ich 166 g, soviel wiegt er fertig. Das ging sehr flott von der Hand, auch wenn ich diese immer wieder ausruhen musste. So dicke Nadeln sind doch etwas ungewohnt. Was bei dieser Wolle gar nicht gut geht, ist Ribbeln, aber das musste ich auch nicht. 

Ich habe einen einfachen RVO (Raglan von oben) ohne Schnickschnack gestrickt und die Ausschnittblende nachträglich angestrickt. Im Netz findet man ja genügend Videos, die die verschiedenen Arbeitsschritte erklären. Man muss sich eben vorher nur überlegen, wie große das Ganze werden soll und entsprechend ausrechnen. In dem Fall hat die Maschenprobe schon gestimmt, aber ich wollte es nicht glauben. Macht ja nicht jede Wolle, solche Sperenzchen (außer einer gewissen Merino).



Mir gefällt der Pullover trotzdem gut und er passt so ja ideal zum Rock. Er ist wunderbar weich und leicht und ließ sich gut und vor allem schnell stricken. Für kühle Sommerabende zum Drüberziehen über eine Kleinigkeit wird er auf jeden Fall funktionieren.



Ansonsten wäre ein größeres Modell ja schnell gestrickt, mit der Erkenntnis, die ich jetzt habe. Drops hat dieses Frühjahr ja so viele schöne Modelle rausgebracht, da muss ich mich echt bremsen. (Aber das war jetzt möglicherweise Werbung.) Man kommt kaum hinterher, so viele tolle Ideen laufen einem auf den Blogs und bei Instagram über den Weg. Also ich werde die nächste Zeit wohl noch weiterhin mit Stricken verbringen.

Nun bin ich aber auch gespannt auf die anderen heutigen Beiträge und mache es mir gemütlich. Durch die Ferien und etwas Urlaub habe ich mal ein wenig Zeit und Ruhe zum Stöbern.


Sonnige Grüße vom Garnkistlein